In Gefahr: Ehrenamt in Krisenzeiten

Ehrenamt in Krisen-Zeiten

„Ehrenamt ist nicht Arbeit, die nicht bezahlt wird, sondern Arbeit, die unbezahlbar ist.“

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie steht das ehrenamtliche Engagement vor besonderen Herausforderungen und erlangt zugleich eine besondere Bedeutung. Die Engagements-Initiative des Landes NRW begrüßen wir sehr und versuchen zugleich auf unsere Weise, das Ehrenamt attraktiv zu halten.

Vielerorts mussten Organisationen aufgrund der Pandemie vorübergehend schließen. An anderer Stelle – beispielsweise in Krankenhäusern, Altenheimen oder der Lebensmittelausgabe von Tafeln – fehlen Helferinnen und Helfer. Abstandsregeln und Beschränkungen machen zugleich viel unmöglich, Hilfsangebote funktionieren nicht. Bei der Caritas helfen im täglichen Geschäft in vielen Bereichen Ehrenamtliche mit: Die Tafel, Besuchsdienste, Nachbarschaftshilfe, Hospizarbeit oder Asylhelferkreise sind nur ein Teil davon. Oft sind es selbst ältere Menschen, die mit anpacken. Zum Beispiel Rentner, die Zeit übrig haben, fit sind und helfen wollen. Doch in der Corona-Pandemie gelten sie als Risikogruppe. Und da die Belastungsprobe der Corona-Pandemie jetzt schon so lange andauert, kann das Ehrenamt Schaden nehmen, weil die Menschen aus der Routine herausfallen und nicht mehr eingebunden werden. Die Sorge wächst, dass sich viele das Ehrenamt quasi abgewöhnen und sagen: „Ich habe es lange genug gemacht, jetzt höre ich auf!“

Schleichender Verlust von Ehrenamt und Kultur?

Fast noch schlimmer ist, dass das kameradschaftliche Beisammensein wegfällt. Online-Meetings und Kommunikation über WhatsApp & Co. können den intensiven Austausch bei einem Bier oder einer Limo unmöglich ersetzen. Freie Zeit wird anderweitig genutzt. Ein „schleichender“ Austritt aus dem aktiven Vereinsleben könnte so die Folge sein. Ein anderer Bereich, in dem vielen Ehrenamtliche tätig sind und der aktuell fast komplett brach liegt, ist die Kultur. Ein Beispiel sind Musikkapellen, Orchester oder Kulturvereine, die ihren gesellschaftlichen Beitrag durch Veranstaltungen leisten. Aktuell gibt es keine Auftritte und damit keine Einnahmen. Die Corona-Pause lässt jetzt Strukturen bröckeln, die seit Jahrzehnten aufgebaut wurden.

Da ist das aktuelle Engagement des Landes NRW nur zu begrüßen, das eine Engagements-Initiative gestartet hat. Der Zusammenhalt in Deutschland war stets stark durch bürgerschaftliches Engagement geprägt. Dass die Corona-Pandemie das Zusammensein, die gewohnte Struktur und das Menschliche stark gehemmt hat, bedeutet, dass Aufbauarbeit betrieben werden sollte, sobald wir die Pandemie im Griff haben.

Mit Helferrat und Ehrenamtskarte das Ehrenamt unterstützen

Wir, die Rheindorf Stiftungsmanagement, begleiten EhrenamtlerInnen und Verantwortliche in Stiftung und Verein. Gerade in der Pandemie haben wir versucht, durch professionelle Unterstützung und insbesondere durch gezielte Digitalisierung dem Miteinander eine Möglichkeit zu geben. Die wachsende Bürokratie im Dritten Sektor versuchen wir hier durch unsere Gründungsinitiative Helferrat für Ehrenamtler leichtgängiger zu machen. Denn der Ehrenamtler soll sich um die Ziele und Zwecke seines Bemühens kümmern können.

Darüber hinaus sind wir an der Initiative „Ehrenamtskarte“ beteiligt und bieten hier für Ehrenamtler entsprechend vergünstigte Unterstützung an.

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