Generationenproblem

Nachwuchs begeistern: Stiftungen und Vereine erfolgreich in die Zukunft führen

Stiftungen und Vereine stehen wie viele Organisationen vor einem großen Problem: Die Gesellschaft wird immer älter. Gremien nachzubesetzen und neue Engagierte für das Ehrenamt oder Spenden zu begeistern, ist oft unglaublich schwer. Stichwort: Generationenproblem. Hier skizzieren wir die Problematik und zeigen konkrete Lösungen für den Dritten Sektor.

Warum gibt es ein Generationenproblem im Stiftungs- und Vereinswesen?

Oftmals sind es ältere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und die Führungsposten in Stiftungen und Vereinen seit Jahren besetzen. Sie haben besondere Erfahrungen, eignen sich Kompetenz und die nötige Resilienz an. Wenn ein solcher Posten neu vergeben werden muss, können die gewachsenen Arbeitsbereiche übergroß und kaum beherrschbar wirken. Fehlen neue Impulse und frische Ideen, so stagniert mitunter eine ganze Stiftung oder ein Verein: Schließlich sollten sich junge Menschen von den Werten, den Angeboten und den Möglichkeiten, sich einzubringen, angesprochen fühlen. Doch für sie ist es möglicherweise unattraktiv, wenn sie über längere Zeit regelmäßig zur Verfügung stehen und teilnehmen sollen. Flexibilität und Spontaneität plus Einsatz digitaler Kommunikationswege entspricht eher der heutigen Freizeitgestaltung. Auch durch vielfältige Verpflichtungen, die der schulische, akademische und berufliche Werdegang mit sich bringt.

Ziel: Zukunftsorientiert ausrichten und handlungsfähig bleiben

Um die zentralen Aufgaben einer Stiftung oder eines Vereins mit engagiertem und qualifiziertem Nachwuchs fortzusetzen, muss man dieser Entwicklung durch gezielte Maßnahmen aktiv entgegenwirken. Auch zur strategischen Ausrichtung ist es wichtig, jüngere Menschen für die Gestaltung gemeinnütziger Organisationen zu gewinnen: Deren Perspektive ermöglicht es einzuschätzen, was die Gesellschaft derzeit bewegt und wie man sie erreicht. Dies ist die Grundlage einer zukunftsorientierten und wirkungsvollen Stiftungsarbeit, die dem Gemeinwohl dient.

Maßnahmen: Junge Menschen für den Einsatz in Gremien begeistern

Wichtig ist aus unserer Sicht, dass die Verantwortlichen in den Gremien den Mehrwert neuer Ideen und einer von Vielfalt geprägten Perspektive verstehen. Jüngere Menschen und Personen mit unterschiedlichen Hintergründen sollte man aktiv ermutigen, sich einzubringen. Dies kann beispielsweise durch eine zielgruppengerechte Öffentlichkeitsarbeit geschehen – unter anderem in Kooperationen mit Schulen und Hochschulen.

Eine erfolgreiche Kommunikation fußt wiederum auf überzeugenden Angeboten und Themen. Stiftungen und Vereine sollten ihre Strukturen und Prozesse überdenken, um sicherzustellen, dass sie für Jüngere attraktiv sind. Können sie eigenen Ideen wirksam einbringen? Bietet die Arbeitsweise eine gewisse Flexibilität? Ist eine virtuelle Teilnahme möglich? Sollten längerfristige Verpflichtungen abschreckend wirken, kann es sinnvoll sein, den Nachwuchs zunächst in ein zeitlich begrenztes Projekt einzubinden. Wächst die Begeisterung für das Ehrenamt, lässt sich das Engagement später ausbauen. Davon sind wir als Stiftungsmanager überzeugt.

Gerade bei Vorstandspositionen mit umfassenden Zuständigkeiten lohnt es sich außerdem, über eine Doppelspitze nachzudenken: Bei klar aufgeteilten Arbeitsbereichen lassen sich die Stellen leichter mit qualifizierten Menschen besetzen – und der zeitliche Aufwand wird für den Einzelnen überschaubarer. Beispielsweise bei repräsentativen Aufgaben kann man sich gegenseitig vertreten. Auch der Austausch auf Augenhöhe ist wertvoll. Vorab sollte die Satzung geprüft und bei Bedarf angepasst werden, um den rechtlichen Rahmen für die Doppelspitze zu schaffen.

Da sich langjährig Engagierte durch umfassendes Wissen und ein solides Netzwerk auszeichnen und jüngere Zielgruppen gern individuell angesprochen werden, empfehle ich außerdem, Mentoring-Programme einzuführen. Hiermit lassen sich Kontinuität in der Nachfolge herstellen und wichtige Erkenntnisse weitergeben. Jüngere finden sich auf diese Weise schneller in die Organisation ein und können früher Verantwortung übernehmen.

Professionelle Begleitung durch die Rheindorf Stiftungsmanagement gGmbH

Wir beraten und begleiten Sie beim Generationswechsel. Die Nachfolge im Stiftungs- und Vereinskontext sollte mit Voraussicht geplant und frühzeitig in die Wege geleitet werden. Wenn dies zu spät bedacht wurde und keine geeignete Person zur Verfügung steht, kann die Geschäftsführung an die Rheindorf Stiftungsmanagement gGmbH ausgelagert werden – beispielsweise als Übergangslösung.

Gleichzeitig arbeiten wir mit unserem Team daran, einen Ort des Austauschs für Ehrenamtliche zu schaffen: Anfang 2024 wird das Stiftungshaus in Leverkusen eröffnet, das unter anderem ein umfassendes Akademie-Angebot bietet. Nach der Pandemie haben viele den Weg nicht zurück ins Ehrenamt gefunden. Angesichts der vielen Krisen fühlen sich manche überfordert und ziehen sich ins Private zurück. Dabei berichten aktive Ehrenamtliche, dass gerade durch den eigenen kleinen Beitrag in der Gemeinschaft ein erfüllendes Gefühl der Wirksamkeit entsteht. Zusammen lässt sich der Grundstein für eine bessere Zukunft legen – und genau dafür setzen wir uns ein.